Wohin im Katastrophenfall?

29.01.2022

Schwarz-grüne Kooperation bringt Konzept für Anlaufstellen auf den Weg

Kein Strom, kein Handyempfang, keine Orientierung: Wohin können sich die Menschen wenden, wenn es zu einer Katastrophe wie der Flutnacht im vergangenen Juli kommt? Wer gibt Auskunft, wo findet man Hilfe? Wie erreichten Informationen möglichst alle Betroffenen?

Damit Meckenheim für den Fall der Fälle gewappnet ist, wird die Stadtverwaltung ein Konzept mit zentralen Anlaufstellen zur Information und grundlegenden Versorgung der Bevölkerung erstellen. Ein entsprechender Antrag der Kooperation von Bündnis 90/Die Grünen und CDU im Haupt- und Finanzausschuss wurde nach ausgiebiger Diskussion und leichter Modifizierung einstimmig angenommen. Bei der Erarbeitung sollen die lokalen Katastrophenschutzorganisationen, Kirchen und Vereine einbezogen werden. Auch sollen die Bürgerinnen und Bürger über Selbsthilfe im Katastrophenfall umfassend informiert werden – mit einem besonderen Augenmerk auf Pflegebedürftige und deren Angehörige sowie Menschen, die nicht gut Deutsch sprechen. Für sie ist eine gezielte Information besonders wichtig.

„Hilfe zur Selbsthilfe vorbereiten und damit die Einsatzkräfte effektiv in den Krisensituationen entlasten", damit fasste Tobias Pötzsch den Antrag zusammen.

Die teilweise mehrtägigen Stromausfälle in Meckenheim und seinen Ortsteilen hätten gezeigt, dass die Bevölkerung in solchen unvorhergesehenen Situationen einen erheblichen Informations- und Unterstützungsbedarf hat. Abhilfe sollen unabhängig vom Schadensereignis vorher festgelegte Anlaufstellen im gesamten Stadtgebiet schaffen, die je nach Situation aufwuchsfähig sind. Dort sollen im Bedarfsfall und Lademöglichkeiten für Elektrogeräte, aber in größeren Schadenlagen oder länger anhaltenden Situationen auch Informationen, Trinkwasser und Essen, Kleidung sowie medizinische und psychologische Grundversorgung verfügbar sein. Auch wer helfen will, weiß dann, wohin er sich wenden kann.

Dadurch werde Entlastung für die Bevölkerung und die Handelnden in unsicheren Situationen geschaffen. Nicht zuletzt sei eine effektive Hilfe in Notlagen auch zuallererst auf eine gute Vorbereitung und Selbsthilfefähigkeit vor Ort angewiesen, so Pötzsch weiter.

„Die Stadtverwaltung arbeitet derzeit an einem umfassenden Konzept zum Hochwasserschutz, das wir als Kooperation ebenfalls auf den Weg gebracht hatten“, fasst CDU-Fraktionsvorsitzender Joachim Kühlwetter zusammen. „Nun wollen wir auch sicherstellen, dass die Bevölkerung so schnell und umfassend wie möglich informiert und ihre Fähigkeit zur Selbsthilfe gestärkt wird.“