Umgang mit Vielfalt

22.11.2016

Diskussionsveranstaltung der CDU Meckenheim mit Ilka von Boeselager

Die CDU Meckenheim hatte eingeladen, um zum Thema Inklusion in Meckenheim mit Bürgerinnen und Bürgern sowie Politikern und Vertretern von Verbänden zu diskutieren.

Als Gäste konnte die Meckenheimer CDU-Vorsitzende Katja Kroeger Ilka von Boeselager (MdL), Erika Neubauer (Vorsitzende Forum Senioren) Jochen Flink (Leiter Bonner Werkstätten Meckenheim) und Bürgermeister Bert Spilles begrüßen.

Die Veranstaltung wurde moderiert von Rainer Friedrich, Leiter des CDU-Arbeitskreises Soziale Themen, der in einem Kurzbeitrag die Bedeutung von Inklusion und deren Umsetzung in Meckenheim darstellte.  Die Landesregierung hat in einem Gesetz (Inklusionsgrundsätzegesetz) geregelt, dass die Kommunen als Träger öffentlicher Belange bei all ihren Vorhaben berücksichtigen müssen, dass niemand wegen eines Handicaps ausgeschlossen und es allen ermöglicht wird, am Leben in der Gesellschaft teilzunehmen. Ilka von Boeselager stellte in ihrem Beitrag heraus, dass Inklusion wichtig sei, aber nicht von heute auf morgen umgesetzt werden könne. Vielfach überfordere die Umsetzung der Inklusion die Kommunen finanziell. Den Schulen fehlten für den inklusiven Unterricht entsprechende Konzepte und die personellen Ressourcen. Solange das Land nicht ausreichend Mittel zur Verfügung stelle, schreite die Umsetzung der Inklusion nur langsam voran.

Wie es in Meckenheim aussieht, erläuterte Bürgermeister Bert Spilles an einigen Beispielen. Dass Meckenheim auf einem guten Weg sei, Inklusion umzusetzen, sehe man an der neugestalteten Hauptstraße, die behindertengerecht gestaltet wurde und deren Geschäfte barrierefrei zu erreichen sind. Zahlreiche Bushaltestellen sind alters- und behindertengerecht umgebaut worden.  Die geplanten Baumaßnahmen an den Schulen in Meckenheim sollen dazu genutzt werden, auch diese soweit möglich barrierefrei zu gestalten. Das neue Rathaus und die Jungholzhalle werden barrierefrei erreichbar sein.

Eine inklusive Stadt ist auch von großer Bedeutung für die in Meckenheim lebenden Seniorinnen und Senioren. Auch für sie gilt die UN-Behindertenrechtskonvention in dem Sinne, dass ihnen in der Kommune  ein selbstbestimmtes Leben ermöglicht werden muss. Alter ist zwar keine Behinderung, aber auch hier ist auf die besonderen Bedürfnisse zur Teilnahme am öffentlichen Leben Rücksicht zu nehmen.
Inklusion beginnt schon im Kindergarten, wo Kinder mit Behinderung betreut werden. Das ist eine besondere Herausforderung für die Erzieherinnen, die speziell dafür geschult und ausgebildet werden. Kinder mit Handicap sollen nach der Kita in die Grundschulen und weiterführenden Schulen gehen und so auf ihr weiteres Leben vorbereitet werden. Doch was passiert nach dem Abschluss an einer allgemeinbildenden Schule? Hier berichtete Jochen Flink, Werkleiter der Bonner Werkstätten in Meckenheim, von großen Schwierigkeiten, Menschen mit Behinderung auf den ersten Arbeitsmarkt zu vermitteln. Die Vermittlungsquote sei sehr gering. Die Bonner Werkstätten geben behinderten Menschen die Möglichkeit, sich entsprechend ihren Fähigkeiten beruflich zu betätigen und leisten somit einen großen Beitrag zur beruflichen Inklusion.

„Unser zentrales Unternehmensleitbild ist es, Menschen mit Behinderungen die Teilnahme am öffentlichen Leben zu ermöglichen“, so Jochen Flink. Wünschenswert wäre, dass möglichst viele Menschen mit Behinderung einen Beruf erlernen oder ausüben könnten, auch in Meckenheimer Unternehmen. Hier muss noch mehr Aufklärungsarbeit betrieben werden.
Kann ein Projekt wie MeGa, das derzeit den Schülern der Geschwister-Scholl-Hauptschule einen Ausbildungsplatz garantiert, in veränderter und erweiterter Form auch jungen Menschen mit Behinderung den Einstieg ins Arbeitsleben erleichtern? Diese Anregung an Bürgermeister Bert Spilles fand großen Zuspruch bei allen Teilnehmern. Bei MeGa kooperieren die Stadt, Meckenheimer Betriebe und die Hauptschule.

Zum Schluss waren sich alle Besucher einig, dass Inklusion wichtig und zukunftsweisend ist, jedoch bis zur Umsetzung noch ein weiter Weg ist. Hier sind auch die politischen Gremien gefordert, die die Verwaltung auf dem Weg zur Umsetzung der Inklusion in Meckenheim bestärken und unterstützen müssen.